Dienstag, 29. April 2008

Klimawandel ja / nein? Wem nützt die Debatte?

Der Meeresspiegel wird steigen. Dramatisch. So der IPCC, der Weltklimarat der UNO. Oder genauer gesagt: Das Intergovernmental Panel on Climate Change.

Dessen Auftrag ist es zu beweisen, dass es einen Klimawandel gibt. Und nichts sonst. Dafür wurde der Weltklimarat eingerichtet.

Wer das Ergebnis wissen möchte, der braucht sich nur den Auftrag vor Augen halten. Wer allerdings im Zweifel darüber ist, ob nun ein vom Menschen herbeigeführter Klimawandel stattfindet oder nicht, der sollte sich vielleicht einmal diesen kurzen Bericht vom ARD vor Augen führen. Dieser Bericht gibt zwar noch keine Erklärung, sollte aber wie immer zum Nachdenken anregen.



Wer durch diesen Bericht nachdenklich geworden ist, dem sollte dann diese 40-minütige RTL-Doku:„Der große Klimaschwindel“ genug Stoff zum Nachdenken bieten.

Das Original, „The Great Global Warming Swindle“ kann man sich hier mit deutschen Untertiteln ansehen (wer es möchte).

Was nicht heißt, dass ein Volk, welches geistig schon immer ein Volk von Kleinwagenfahrern war und es auch immer bleiben wird, nicht dadurch einen Vorwand bekommt, nicht aufs Fahrrad umsteigen zu müssen.

Denn, das müssen sie auf jeden Fall. Glück für die Familien, die dann noch einige funktionierende herumstehen haben. Alltagstaugliche, mit Transportkorb und Gepäckträger. Und vielleicht sogar einen kleinen Anhänger für die Wochenendeinkäufe am Land, direkt bei den Bauern.

Denn mit Atomstrom wird man diese zigmillionen Fahrzeuge, die den größten Teil ihrer Existenz völlig sinnbefreit herumstehen und die Landschaft verschandeln, nicht betreiben können. Das ist die große Illusion, dass sich nichts dramatisches in den nächsten Jahren abspielen wird.

Und es werden sich diejenigen freuen, welche sich das Autofahren dann noch leisten werden können. Freie Autobahn für die Elite! Aber nicht lange! Und freier Himmel für alle Flugzeug, die dann ab und zu noch fliegen werden. Denn die Diskussion um die Umwelt- und Lärmbelastung durch Flugzeuge wird sich dann auch erübrigt haben.

Und der Himmel wird wieder so blau sein, wie er es noch vor 50 Jahren auch war. Richtig blau, wir kennen das heute gar nicht mehr in Europa.

Aber: Wer bezahlt dann eine Infrastruktur, welche auf das Zehnfache dessen ausgelegt ist, was dann tatsächlich benötigt wird? Wird dann jeder kleine Ort, der heute seine eigene Autobahnab- und Auffahrt hat, dann dafür selbst bezahlen müssen? Nein? Wer sonst? Der, der davon profitiert. Die Radfahrer? Die damit die dicken Autos von der Landstraße fernhalten, damit sie in Ruhe fahren können? Kommt dann das Autobahnabfahrtsterben? Wer nicht zahlen kann und will, macht dann einfach zu? Wer wird diese immer größer gewordenen Flughäfen noch bezahlen können? Mit seinen tausenden Angestellten, nur damit die Gepäckstücke zumindest zu einem Teil dort ankommen, wo sie ankommen sollten? Kein Problem, die paar Koffer, die täglich anfallen werden, wird man locker selbst zum Flugzeug mitnehmen können. Wartezeit wird es keine mehr geben.

Sonntag, 20. April 2008

Richtigstellung - Cui bono

Es gibt eine Klimaerwärmung - wahrscheinlich, möglicherweise, vielleicht sogar sicher, keiner weiß es so genau, die Bilder sind erdrückend u.s.w.
Wir benötigen als Lösung endlich wieder neue Atomkraftwerke
Furchtbare Seuchen kommen auf uns zu. Ganz furchtbar. Wir werden ausgerottet!
Wir brauchen sofort flächendeckend Impfungen. Weltweit - sofern natürlich bezahlbar!
Gegen Vogelgrippe, SARS, Aids (wirds nicht geben), Masern, Windpocken (Schafblattern), Röteln, Mumps, Pneumokokken, Keuchhusten, Allergien jeder Art, Tollwut, Hepatitis A/B/C (gibts nicht), FSME, Diphterie.
Die ganze Welt wird verhungern! Und zwar in den nächsten Monaten, vielleicht schneller, vielleicht aber auch langsamer! Keiner weiß was genaues.
Schuld sind die Inder. Wegen ihrer maßlosen Freßsucht! Und helfen kann uns nur die grüne Gentechnik. Diese muss sofort eingesetzt werden. Und zwar überall. Auch und vor allem in Europa. Der schwache Dollar kann die enormen Gewinne von Monsanto nicht mehr garantieren.

Nachtrag, wie bestellt: Einen Tag nach meinem Post schlägt die CDU die Gentechnik zur Lösung des Hungerproblems vor. ORF-ON folgt, wie zu erwarten, am 22. 4.

Freitag, 18. April 2008

Deutschland, wir weben Dein Leichentuch

Wie das Merkel feststellte, sind wir in Europa und in den USA die wirklich Leidtragenden der Nahrungsmittelkrise, denn:
„Der Konsum in den Schwellenländern ist der Grund für hohe Nahrungspreise.
Dreihundert Millionen Inder essen zweite Mahlzeit am Tag!“

Kaum vorstellbar, wenn der Rest in Indien, nämlich fast 900 Millionen, auch auf eine zweite Mahlzeit pro Tag umsteigt. Wenn bereits ein Drittel der Inder eine Preiserhöhung um fast das Doppelte auslöst, was dann wenn alle?

Sie hat damit nur das Problem in Indien angesprochen! Dieselbe Vergeudung passiert auch in Vietnam, Laos, Kambodscha, Bangla Desh, Pakistan, Indonesien, auf den Philippinen, um nur einmal in Asien und dort bei den Ländern mit hoher Bevölkerung zu bleiben.

Von Afrika möchte ich ja kaum sprechen, es soll ja schon Länder geben wie Ägypten, wo sich die Leute eine dritte Mahlzeit überlegen. Was ja völlig kulturfremd wäre. Und dann vielleicht noch ihre eigenen Agrarprodukte, und nicht die subventionierten aus der EU.

Und die Chinesen möchten plötzlich unsere Milch trinken, wo ja jeder weiß, dass sie Kuhmilch gar nicht vertragen.

Die Sorgen von Merkel sind wirklich berechtigt, geht doch die Forderung der Inder nach einer zweiten Mahlzeit dahin, dass der Lebensstandard der Deutschen und alle Menschen in den Industrieländern durch diese zweite, tägliche Mahlzeit gefährdet ist, denn:
„die Deutschen sollen nicht zu einem Volk von Kleinwagenfahrern degradiert werden“
wie der bayerische Finanzminister Erwin Huber ja so treffend sagte.
Was glauben die denn eigentlich, diese Schwellenlandbewohner? Zuerst führt man sie völlig uneigennützig, durch schon fast ausufernde Entwicklungshilfe aus ihrem Elend an die Schwelle und nun das?

Und ist auch den Indern, die nach Europa gekommen sind um hier als Softwaretechniker zu arbeiten, klar, dass es auch für Sie nicht selbstverständlich sein kann, mehr als eine Mahlzeit pro Tag zu sich zu nehmen?

Aber was schert es die Deutschen! Nach der letzten Umfrage ist Merkel die beliebteste Person unter den Politikern in Deutschland.

Heine: Die schlesischen Weber

Im düstern Aug' keine Träne Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne: Deutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebetet In Winterskälte und Hungersnöten; Wir haben vergebens gehofft und geharrt - Er hat uns geäfft, gefoppt und genarrt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, Den unser Elend nicht konnte erweichen Der den letzten Groschen von uns erpreßt Und uns wie Hunde erschiessen läßt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem falschen Vaterlande, Wo nur gedeihen Schmach und Schande, Wo jede Blume früh geknickt, Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt - Wir weben, wir weben! Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht, Wir weben emsig Tag und Nacht - Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch, Wir weben, wir weben

Donnerstag, 17. April 2008

Bert Nussbaumer - warum die Befreiung nicht gelang

Wie das Profil dieser Woche so genau recherchierte (wo wohl, bei wem, wer wusste was, was zuvor niemand wusste?),
...wie auch im Außenministerium in Wien, wo sich die ganze Zeit über ein eigener Krisenstab mit der Entführung beschäftigte.

Was ja sehr löblich ist, wenn sich ein Österreicher in Gefahr begibt, trotzdem ihm vielleicht abgeraten wurde, da er ja umkommen könnte dabei. Und nicht einmal bei der Gebietskrankenkasse versichert ist. Er hat offenbar die Ausbildung beim österreichischen Bundesheer dramatisch überschätzt.
Aber die Realität sieht anders aus, möchte ich hiermit all denjenigen einmal sagen, die ähnliche Gedanken hegen!

Hier nun ein typischer Arbeitsraum für einen österreichischen Krisenstab:

Wie jeder leicht erkennen kann, ist der Grund für nichtgeleistete Lösegeldforderungen auf dem einzigen Arbeitstisch zu finden. Wenn so ein Krisenstab (siehe links hinten in der Ecke) einmal zu tagen beginnt, dann muss natürlich auch ausreichend Verpflegung vorhanden sein. Das geht natürlich ins Geld, vor allem, wenn so ein Krisenstab „die ganze Zeit“ beschäftigt ist, und das über fast eineinhalb Jahre. Das muss natürlich vom Budget für das Erpressungsgeld abgezogen werden. Auch sind Diensthandys bei so einer langen Krise schon längst für Auslandsgespräche gesperrt, die Gesprächskosten mit dem FBI und der Außenhandelsdelegation in Kuwait und Dubai waren kaum mehr politisch zu verantworten.

Aber wie man sieht, der Tisch ist, typisch für Österreich, mit regionalen Spezialitäten reich gedeckt, Kaffee wird immer im Wagerl frisch nachgeliefert.

Man kann fast froh sein, dass die Nachricht vom Tod Bert Nussbaumers rechtzeitig mit der neuen Entführung in Tunesien zu Ende gegangen ist, denn sonst hätte man sich noch einen zusätzlichen Krisenstab kaufen müssen. Und wenn dann gerade niemand entführt ist, dann stehen zwei Krisenstäbe tatenlos in der Ecke herum.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass kein einziges Bild des Herrn Klubobmannes der ÖVP oder zumindest der Frau Außenministerin im Raum hängt. Ob das Zufall ist oder nur staatsmännische Zurückhaltung?

Samstag, 5. April 2008

GRÖPOTRAZ - Gusenbauer, der größtmögliche politische Trottel aller Zeiten.

Wir in Österreich haben einen Kanzler. Dieser hat, nachdem er seit Antritt seiner Kanzlerschaft das Umfallen zur Regel gemacht hat, nun das Krähen gelernt. Denn wenn man sonst nichts zu sagen hat, dann kräht man halt. Aber sogar ein Hahn hat den Kopf höher als ein am Teppich kriechender Kanzler.

Nun begibt sich ebendieser in die Hochfinanz. Weil es ja sonst nichts zu tun gibt. In Deutschland hat ein Ackermann zuerst den Mund aufgemacht und die Verluste der privaten Banken zum Staatsproblem erklärt - natürlich nicht die Gewinne zuvor, und schon gar nicht Milliarden an Bonusse, die zuvor ausgezahlt wurden. Das kam aber nicht so gut an, obwohl Steinbrück sofort brav geantwortet hat, dass das von der Regierung schon erledigt wird.

In Österreich müssen die Bankmanager das gar nicht selbst erledigen. Ein Anruf im Bundeskanzleramt genügt, und schon beginnt Gusenbauer zu krähen!
In London hat er dann diese Begehrlichkeiten geäußert, natürlich nicht direkt, sondern indirekt. Das Volk muss nämlich darauf vorbereitet werden, dass man die Banken retten muss, sonst gibt einen Crash.

Er schlägt eine neue Weltfinanzinstitution vor! Genial! Etwas ganz Neues! Schon fast revolutionär, global quasi! Vielleicht neben den bestehenden Institutionen mit gleichem globalem Anspruch eher eine neue Institution universeller Natur?

Da heißt es:
Der Bundeskanzler betonte außerdem die Wichtigkeit der Wiederherstellung des Vertrauens in die Strukturen durch eine gerechte Verteilung, die Bekämpfung der Inflation und gestärkte Institutionen.

Die Wichtigkeit der Wiederherstellung des Vertrauens in die Strukturen. Ja was jetzt? Eine neue Weltfinanzistitution oder die Wiederherstellung in die Strukturen der bestehenden Institutionen. Ja welche meint er denn? Die Weltbank, BIS, IWF? Die EZB, die Federal Reserve Bank?

Die Infragestellung der bestehenden Strukturen, die, wie es der Nobelpreisträger Joseph Stieglitz ausführlich, aber noch nicht bei Gusenbauer ankommend geschrieben hat, das meint der kleine Einweg-Bilderberger und Barosotrinker wohl kaum. Was nützt es, wenn Gusenbauer den Kanzler vor sich herschieben kann und deshalb von Stieglitz im September 2007 empfangen wird? Besuchen ist zu wenig, man sollte auch verstehen, was Stieglitz sagt. ER, Gusenbauer will nur das Vertrauen wiederherstellen. Und vor allem - es geht ihm um die gerechte Verteilung! Na ja, klingt ja gut! Verteilen wir halt. Zuerst Steuern einheben bis zum Anschlag und dann diese gleichmäßig an die Banken verteilen, das wird er wohl gemeint haben!

Denn, im geistigen Paralelluniversum des österreichischen Kanzlers ist das aktuelle Disaster der Finanzmärkte nur eine Folge fehlenden Vertrauens und schlechter Verteilung! Ahaaaa, Gusenbauer, das ist echt grandios! Das mangelnde Vertrauen ist das Problem! Was sagte Stieglitz dazu? Hat ihm Stieglitz diesen Tipp gegeben? Wohl kaum!

Aber vielleicht gibt ihm wirklich jemand Nachhilfe oder fragt einfach nach, auf welchem Wissensstand er sich bewegt. Und man muss man sich langsam fragen, was wirklich die Realität dieses geistigen Paralelluniversums eines Gusenbauers ist, das er offenbar nicht einmal dann verlässt, wenn er morgens aus dem Bett steigt. Hat dieser Mann irgendwas begriffen? Ist ihm der Korken vom letzten Baroso im Hirn steckengeblieben?

Kann man so einem Kanzler überhaupt noch glauben, dass er auch nur die geringste Ahnung hat, was Inflation ist? Hat er auch nur den kleinsten Satz dazu gesagt, dass, wenn die EZB und die FED mehrer hundert Milliarden in die Banken pumpen, das vielleicht der Inflationsauslöser sein könnte?
Und unter gerechter Verteilung versteht er sicherlich, dass man die Banken in ihrer Not nicht alleine lassen sollte. Denn wenn ein paar Milliarden fehlen, dann sollten da sicherlich die Regierungen einspringen!

Gusenbauer ist definitiv der größtmögliche politische Trottel der Zweiten Republik!

Sogar die Kaczyński-Zwillinge aus Polen scheinen sogar, jeder für sich, intelligenter als Gusenbauer zu sein.

Bildnachweis: Wikipedia, SPÖ

Ich muss schon wieder kotzen..


mehr, als ich essen kann.

Es geht um den EU-Vertrag. Und um das Demokratieverständnis derer, welche uns die EU als Demokratie verkaufen wollen. In Österreich ist das die Sozialdemokratische Partei, die österreichische Volkspartei und - das ist definitiv das traurigste - die GRÜNEN. So haben ich folgenden Satz auf der Seite des österreichischen Informationsbüro des Europäischen Parlaments für Österreich gelesen:

Der neue EU-Vertrag - Ein großer Fortschritt zu einer handlungsfähigeren und demokratischeren Europäischen Union
Die Staats- und Regierungschefs haben bei ihrer Tagung am 18./19. Oktober 2007 einen neuen EU-Vertrag abgesegnet, der die Union demokratischer und effizienter machen soll. Insbesondere das Europäische Parlament als direkt gewählte Vertretung der BürgerInnen wird weiter gestärkt.

Was können wir daraus lesen? Das EU-Parlament wird gestärkt! Wer stärkt das Parlament? Eine Stärkung eines gewählten Gremiums (des einzig gewählten Gremiums in der EU) durch diejenigen, die Stärke haben? Wer sind die, die dem Parlament Stärke geben? Das Volk? Mitnichten.

Demokratie ist, und so haben es Generationen in der Schule gelernt, wenn das Volk entscheidet, was zu tun ist. Grob gesagt. Ein Störfaktor, das Volk, aber immerhin. Parlamentarische Demokratie ist, wenn das Volk entscheidet, wer für sie in einem Parlament stellvertretend Entscheidungen trifft. Und das Parlament kann eine Regierung einsetzen - was selbstverständlich ist in Österreich und allen anderen EU-Staaten auch - aber nicht in der EU selbst. Das EU-Parlament hat keinen Einfluß darauf, wer die Regierung - sprich Kommission - ist. Und vor allem, das Parlament kann die Kommission nicht absetzen. Wäre ja noch schöner. Wozu gibt es dann EU-Parlamentswahlen?

Was man aber auf der Website der EU liest, kann ja nur auf eine Schwächung derer hinauslaufen, die zur Zeit die Stärke besitzen, um ebendiese abzugeben. Ist es nicht das klare Eingeständnis, dass Demokratie und EU sich schlechthin ausschließt? Besser kann man es ja kaum formulieren! Der Herr der Regierung - und das ist einmal die Kommission und der Rat - sollte das gewählte Parlament sein. Aber es ist genau umgekehrt. Der europäische Rat beschließt nach seinen Interessen, aber nicht das direkt gewählte Europäische Parlament. So etwas nennt man Pseudodemokratie. Übrig bleibt Ausschussarbeit der Parlamentarier ohne Wirkung. Und was der Kommission zuwiderläuft wird durch den Europäischen Gerichtshof in Beton gegossen. Und deren Urteile laufen absolut dem zuwider, was wir unter Demokratie verstehen. Es ist mehrheitlich eine Stärkung der Kommission, und erst dann werden die Einwände der Parlamentarier berücksichtigt.

Denn genau das ist das Problem: Wieso sollte jemand freiwillig etwas abgeben, was ihm selbst Macht verleiht? Wird er es wirklich tun, oder wird er nur so tun, als ob er es tatsächlich tut?

Es ist Letzteres: Die tatsächliche Macht bleibt dort, wo sie bisher war. Nämlich bei der Kommission und genau diese Kommission ist keiner Kontrolle unterworfen. Diese Kommission hat die Macht und wird sie auch nicht abgeben. Ein Gremium der Mächtigen, wobei nicht einmal die Kommissare die Mächtigen in diesem Spiel sind. Sie sind nur die Büttel derer die im Hintergrund die Fäden ziehen. Und diese sind nicht die Regierungschefs, es ist die Wirtschaft und die Hochfinanz die das mit ein paar Einladungen zu einer Bilderberger-Konferenz regelt. Und mit einer Ratifizierung des Reformvertrages von Lissabon wird das nur zementiert. Für jetzt und alle Zeiten, solange diese EU noch existiert.

Wir können über die Amerikaner und deren Politikverständnis herfallen wie wir wollen. Aber in Sachen Demokratie haben die deutlich die Nase vorne. Und wenn man sich die aktuelle Situation mit den Vorwahlen anschaut, dann sieht man hier Leute agieren - und damit meine ich Clinton und Obama - die weit über der Qualität aller aktuellen europäischen Politiker stehen. Beide genannten müssen sich in einer Form der Öffentlichkeit stellen, die in Europa absolut undenkbar ist. Weder medial, noch parteiintern.

Wie dann die US-Politik tatsächlich aussieht, das ist eine andere Sache, aber man darf es ihnen nicht verübeln, dass die Amerikaner zuallererst ihre Interessen in den Vordergrund stellen und sich nicht um den Rest der Welt kümmern. Und der Rest der Welt, soweit er an den Nordatlantik grenzt, ist eine demokratiepolitische Leiche. Nicht wert, reanimiert zu werden.

Foto vom Sitzungsraum des Europäischen Parlaments in Straßburg aus Wikipedia übernommen.

Donnerstag, 3. April 2008

Das System bäumt sich auf.

In den letzten beiden Wochen ist der Goldpreis von 1.023 US$ auf 887 US$ runtergepurzelt. Obwohl alles darauf hindeutete, sind die Aktienkurse gestiegen, sofort machte sich wieder Optimismus breit (getrieben von Jubelartikeln aus den Mainstreetmedien), und alles scheint wieder in Ordnung zu sein. Dass der Goldpreis auf einem hohen Niveau stehenbleibt, daran haben wir uns ja auch schon beim Ölpreis gewöhnt. Unvorstellbar vor zwei Jahren, aber wer schreibt heute noch darüber, dass das Barrel Rohöl nicht unter 100 US$ zu bekommen ist? Keiner.

Aber warum dann diese Goldrallye? Ganz einfach: Bernanke hat den IWF und alle anderen, die noch ausreichend Gold in den Kellern gelagert haben angewiesen, ordentlich was auf den Markt zu werfen. Gleichzeitig hat die FED die EZB mehrere hundert MILLIARDEN Dollar an die Banken verteilt. Gedeckt und abgesichert durch benutztes Klopapier, welches man ihnen lastwagenweise ins Haus geliefert hat.
Die Aktien stiegen, das Volk hat Panik bekommen, hat auch etwas Gold verkauft, sind in Aktien gegangen, gleichzeitig gehen aber diejenigen aus den Aktien raus, die es ganz genau wissen. Insider. Schleichend und schön vorsichtig. Und nicht immer aus dem selben Depot. So dass keiner etwas merkt. Und nichts wie rein in Gold.

Es sollte ja einen Sinn ergeben, wieso der Goldpreis gedrückt wird. Man kann mit zumindest 2000 Tonnen rechnen, die neu auf den Markt geworfen wurden. Warum machen die Zentralbanken und der IWF das? Weil sie es genau wissen, dass das ganze System nicht mehr zu retten ist. Und es dann auch egal ist, was passiert. Schließlich sind die europäischen Goldreserven in den USA gelagert. Im Zweifel wird es dann nach einem zufälligen Einsturz, so aus heiterem Himmel, verdampft sein. So wie die Goldreserven in Fort Knox, dessen Inhalt nicht einmal dem amerikanischen Kongress mitgeteilt wird.

Und jetzt retten sich diejenigen, die es noch können. So wie es 1929 passiert ist. Das gleiche Muster, nur haben sich die Zentralbanken etwas anders verhalten. In Folge kam es dann 1933 zu einem Goldverbot bis zu einer Höhe von 100$ (damals 3 Unzen Gold), welches bis 1976 anhielt. Eines ist sicher - dieses Goldverbot wurde nur gegen die kleinen Leute angewendet. Die Großen durften es behalten. Weil sie nicht nur geschäftlich, sondern auch privat Banker waren, und die Banken waren vom Goldverbot ausgenommen.

Warten wir die nächsten vier Wochen ab. Es wird nicht mehr so langsam wie bisher passieren, dass der Goldpreis in die Höhe geht, es wird explosionsartig passieren. Gleichzeitig werden einige Banken nach Chapter 11 um Wartezeit ansuchen. Gleichzeitig wird es ein Gesetz geben, welches den Kunden verbieten wird, größere Summen aus diesen Banken abzuziehen.

So oder so ähnlich wird es abgehen. Warten wir es ab. Wenn vier Wochen zu wenig sind, dann eben drei Monate. Aber noch vor dem Sommer.

Dienstag, 1. April 2008

Keine Goldpanik jetzt!

Wer Grund und Boden hat, soll sich auf eine Zeit einstellen, bei der die eigenen Kartoffeln, Kraut und Tomaten der Vorrat für den Winter sein können!
Falls einer von euch glaubt, eine falsche Entscheidung mit seinem Geld getroffen zu haben, der kann sich zurücklehnen.

Die Zusammenhänge der aktuelle Goldpreisdrückung sind sehr komplex, wer will kann es ja versuchen zu ergründen - aber ich kann nur sagen:

Goldpreis kann langfristig nicht gedrückt werden, wenn ohne volkswirtschaftliche Notwendigkeit in den letzten paar Monaten eine halbe Billion Dollar (!!) in den Markt gepumpt wurden und werden. Klüger wäre es gewesen, hier schon frühzeitig ein paar Banken mehr den Bach hinunterzulassen. Aber das ist jetzt nicht mehr möglich. Wenn, dann gehen mehrere dominoartig hintereinander.

Gewinne werden immer privatisiert, Verluste immer sozialisiert. Wer Steuern zahlt, der zahlt es. Gerade hat Nordrhein-Westfalen für seine West-Landesbank eine Ausfallshaftung von 5 Mrd. Euro beschlossen. Toll, nicht? Gleichzeitig fordern sie von Nokia 60 Millionen Euro Subvention zurück, wegen ein paar nichteingehaltener Vereinbarungen.

Was könnte man mit 5 Mrd Euro Betriebsansiedlungsförderung machen? Unvorstellbar, aber das ist ja nicht erlaubt, solange in Brüssel Politik gemacht wird.

Dem Geldpumpen in die Banken steht keine Erfüllung der Nachfrage nach Krediten aus der Wirtschaft gegenüber, weil diese Kredite einfach nicht vergeben werden. Die Banken brauchen dieses Geld für ihre eigenen Quartalszahlenbereinigungen, damit es nicht so dramatisch aussieht. Es ist nachgewiesen, dass zB die amerikanischen Banken die Zinssenkung der FED nicht an ihre Kunden weitergeben. Ernste Anzeichen, da im Prinzip Geld von Notenbanken immer nur dann vergeben werden, wenn es eine Nachfrage nach Geld gibt und diese durch die Banken abgewickelt wird. Jetzt ist es anders!

Die UBS hat bis jetzt 40 Mrd. $ abschreiben müssen, Deutsche Bank meldet heute 2,5 Mrd. nach 2,4 Mrd. € im letzten Jahr um nur ein paar europäische Löcher zu nennen. Dabei gehts der Deutschen Bank noch vergleichsweise gut! Die noch aushaftenden, noch nicht schlagend gewordenen weltweiten Verluste sind in einer Größenordnung welche gar nicht mehr vorstellbar ist. Man rechnet mit mehreren hundert Billionen US-Dollar. Die ersten Chinesischen Banken melden bereits dramatische Verluste und starke Verluste an den Börsen in Shanghai und Hongkong. Hat das jemand geglaubt, dass dies noch vor den olympischen Spielen ans Licht kommt?

Die Banken haben sich das Geld von den Zentralbanken geholt (unterschiedliche Tender die aufgelegt wurden, in Größenordnungen, die es bisher noch nie gegeben hat) - aber geben das Geld nicht in Form von Krediten weiter, was aber die Wirtschaft bräuchte. Der Konsum sinkt dramatisch, die Inflation wurde gestern vorläufig mit 3.5% angegeben, der höchste Wert seit Einführung des Euro. Tatsächlich sind es aber an die 9% Es ist eine Spirale, die schneller läuft, als man es uns glauben lassen möchte. In USA schaut es noch wesentlich schlechter aus, da der Geldmengenzuwachs fast doppelt so hoch ist.

Und, wie vermutet wird, die italienische Nationalbank, meldet seinen konsolidierten Wochenausweis schon seit Anfang März nicht mehr an die EZB, deswegen hier auch keine Zahlen ausgewiesen werden können. Warum die EZB nicht sagt, wer dieses Land wirklich ist, das entzieht sich meinem Verständnis. Aber mit PIGS* werden wir sowieso noch einige Überraschungen haben.

Alles Warnzeichen, die nicht durch eine Goldpreisdrückung weggewischt werden können. Eines ist logisch: Würden die Politiker zugeben, dass die Inflation höher ist, dann kämen sofort die Lohnforderungen um den gleichen Betrag. Das würde die Spirale noch schneller drehen lassen. Das ist ein Grund, warum geschummelt wird.

Dem Staat selbst ist es ziemlich wurscht, was da passiert. Ein Crash ist eine wunderbare Möglichkeit, die Staatschulden abzubauen. Und zwar mit einem Federstrich.

*PIGS: Portugal, Italien, Griechenland und Spanien - eigentlich sollte es PIGSI heissen, dann Irland hat ähnliche Probleme, das nächste ist dann PIGSIUK, wenn die SubPrimes der Engländer dazukommen, aber die sind ja nicht in der Eurozone.