Mittwoch, 29. Oktober 2008

Wahlfälschung unmöglich!


Auch wenn das untenstehende Video etwas anderes zeigt, die Behauptung, Wahlfälschung wäre möglich, ist ein Hoax!



Wer immer auch nach der Wahl das Gegenteil behauptet, wird von einem ordentlichen Gericht in den USA eines besseren belehrt werden. Und dass die Nutznießer dieser kleinen Softwareproblemchen immer nur die Republikaner wären, das ist reiner Zufall.

Samstag, 25. Oktober 2008

11 Minuten, 6 Sekunden



Auch wenn es eine Rede vor dem deutschen Bundestag ist, so gilt das für den Rest der Welt:

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Hilfe für Georgien....

4,5 Milliarden Dollar bekommt Georgien. Damit kann Saakashwili im wesentlichen tun was er will. Was wiederum die EU nicht freuen wird - denn das Sagen dabei hat die USA. Und die will das Geld natürlich wieder zurück haben. Geschenkt wird nichts. Und die EU wird wie immer das tun, was die USA sagt. Logisch, was sonst!

Ein gutes Geschäft für Diktatoren, welche, ausgebildet durch amerikanisches Militär, ausgerüstet mit amerikanischen Waffen, so mir nichts - dir nichts, einfach einen Landesteil überfällt, fast eintausend Menschen umbringt und dann dafür noch gestreichelt wird. Wie arm doch diese Georgier sind, weil dieser böse Russe sich das nicht hat gefallen lassen.

Aber was sagt Benita Ferrero-Waldner, European Commissioner for External Relations, bekannt für ihr gezieltes Treffen jeglichen Fettnäpfchens, welches in der Gegend herumsteht?
“..while the money is for Georgia, the EU would like to try to help people in South Ossetia and Abkhazia later.“
Im Original:
“First of all we begin with the part of Georgia that has been occupied. But then we would like to have the ability to help those in South Ossetia and Abkhazia, especially refugees.”

Interessant! Der größte Teil der Schäden ist nämlich in Südossetien, denn dieses wurde von Gorgischer Seite her bombardiert. Aber das ist ja nicht so interessant, denn das, was sie gleichzeitig sagt ist, dass offenbar Südossetien und Abchasien nicht zu Georgien gehört. Ist das jetzt die internationale Anerkennung der Loslösung beider Landesteile?

Wie auch immer: Mit diesem Geld werden ein paar Mustervorzeigehäuser mit neuen Dächern versehen, ein Rollrasen vor der Tür und damit wird bewiesen, dass man 4,5 Mrd. Dollar gut angelegt hat. Dazu noch ein paar glückliche Einheimische in Landestracht - am besten von einer Modellagentur.

Der Großteil des Geldes fließt in die Taschen von ein paar wenigen Politikern, der Rest ist für neue amerikanische Waffen (so ein Pech, Deutschland darf nicht liefern, aber vielleicht funktionert es über Israel). Und dann ist das Geld aufgebraucht.

Und was ist dann mit dem zerstörten Südossetien und Abchasien?

Leider, leider, wird es dann heißen, aber für die zerbombten südossetischen und abchasischen Häuser und Dörfer ist dann kein Geld mehr da. Ein paar noch halbwegs ehrliche EU-Beobachter (die das letzte Mal auf so eine Exkursion geschickt wurden, wer immer auch das Maul aufmacht) werden anmahnen, dass genau überprüft werden sollte, wer das Geld bekommt, und wie es eingesetzt wird. Aber nur einmal, dann haben auch sie den Maulkorb.

So wird es sein! Und wieder sind 4,5 Mrd. Dollar ausgegeben. Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Geld in letzter Zeit ausgegeben wird. Für Schulen in Afrika oder Brunnen ist natürlich kein Geld da, genausowenig wie in Europa und USA. Aber für Waffen und die Privatschatulle von Diktatoren fließt es reichlich.

Und was passiert in der Zwischenzeit?


Nach einer Meldung von RT kommt es immer wieder zu Übergriffen von georgischer Seite an der Grenze zu Südossetien. Begonnen haben diese in dem Moment, als die russischen Friedenstruppen abgezogen sind. Und zwar immer dann, wenn die georgischen Truppen die EU-Beobachter von einer Stelle zu der anderen führen. Und die EU-Beobachter können gar nicht frei herumfahren, ihnen wird diktiert, wie und wo sie sich aufzuhalten haben. Dort wo niemand ist, dort wird dann attackiert. Immer nur ein bißchen, aber das beständig.

Die sogenannten EU-Beobachter sehen natürlich nichts. Offenbar fehlt es ihnen an Dolmetschern, um mit der Bevölkerung zu sprechen. Aber mit welcher? Mit den Südosseten? Können sie ja gar nicht, denn sie befinden sich ja gar nicht dort! Und eines ist ziemlich sicher: diese EU-Beobachter dürfen gar nichts sehen.

Freitag, 17. Oktober 2008

Was will uns dieser Mann sagen?



Ist doch ein netter Kerl, er menschelt, könnte man fast schon sagen.

Ähliches hat er übrigens in der David Letterman-Show weitergeführt als er zugab:

„I´am screwed up!“

Was so viel heißt: „Ich habe versagt“

Na ja, wenn die Wahlmaschinen richtig funktionieren, dann sehen wir hier den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Und die Person vor ihm wird dann vielleicht Sarkozy oder das Merkel sein.

Oder, wenn die Koalitionsverhandlungen in Österreich noch weit ins nächste Jahr hineinreichen, gibt sich Gusenbauer sicher noch einen Staatsbesuch.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Bewegt eure Ärsche!

Nicht morgen oder nächste Woche. Jetzt.

Alle Welt bekam mitgeteilt, dass die Times Square's National Debt Clock nicht mehr richtig funktionert, denn niemand hätte sich je vorstellen können, dass der amerikanische Regierungsschuldenberg je die 9,999... Billionensumme überschreiten könnte. Undenkbar!

Nun, man hat das Dollarzeichen entfernt und damit eine weitere Ziffer einfügen können. Aktuell sind es 10,3 Billionen Dollar. Im vergangenen Jahr sind die Staatsschulden täglich um 3,4 Mill. Dollar angewachsen. Täglich.

Man gewöhnt sich an alles. Wenn es mit 3 Billionen Staatschulden funktionert, dann mit 8 Billionen, wieso sollte es mit 12 Billionen nicht funktionieren? Nur ist es so, dass dies in keiner Weise stimmt. Die Sache sieht völlig anders aus. Und es war der Generalkontrollor des Amerikanischen Haushaltsausschusses, der das gesagt hat. Nicht irgendwer, sondern jemand, der die Zahlen wirklich kennt! Es sind in Wirklichkeit 55 BILLIONEN DOLLAR Staatsverschuldung. Was bedeutet das? Lest es hier!

Dazwischen ist aber was passiert. Es sind Gesetze erlassen worden - in den USA genauso wie in Europa - oder es sind die europäischen Regierungen gerade im Begriff, neue Gesetze zu erlassen. Der Home-Patriot-Act erlaubt es jeder Regierung, das Kriegsrecht auszurufen. Mit allen Konsequenzen. Die Gründe findet ihr in einem - so hoffe ich - allen wohlbekannten Roman, und schon wieder wurde heute ein Stellvertreter von Osama Bin Laden in Bagdad erwischt und umgebracht. So weit ich mich erinnere, ist das in etwa der 70te Stellvertreter, den es erwischt hat, seit September 2001. Ich kann mich natürlich irren und es waren nur 65. Es ist wirklich erstaunlich, wieviele Stellvertreter es so gibt.

In Israel gilt eine andere Sprachregelung, hier sind es immer hochrangige Mitglieder, die umkommen. Egal wie alt sie jeweils waren. Ob 10, 15 oder 20. Ob schwanger oder im Greisenalter, es sind immer hochrangige Mitglieder der Hamas oder sonst einer obskuren islamisch-arabischen-Befreiungsfront, von der vorher und vor allem nachher nie jemand gehört hat.

Einschränkung der Redefreiheit, Einschränkung der Kommunikation (Sperre des Internets - die Medien sind ja sowieso schon kontrolliert), Kontrolle des gesamten Waren- und Konsumentenverhaltens, Kontrolle jeglicher freier Bewegung durch Bürger (Zuteilung von Treibstoff), einfach alles. Und das gilt teilweise bereits heute! Das ist nicht Zukunftmusik. Inklusive der bislang undenkbaren Situation, dass die amerikanische Armee innerhalb der USA gegen ihre eigenen Bürger aktiv werden darf. Das ist absolut einmalig und wurde nach dem amerikanischen Bürgerkrieg in ein Gesetz gefasst. Gerade wird so ein Gesetz in Deutschland vorbereitet. Bei uns geht das auch schon, was sonst ist der Bundesheereinsatz auf österreichischem Boden um die wilde Flut der Asylanten aus dem Osten aufzuhalten? Die Umgehung der Verfassung, dass das Bundesheer nicht auf österreichischem Boden ausser bei Katastropeneinsätzen eingesetzt werden darf. Nun ja, es geht ja hier eindeutig um einen Verteidigungsfall gegen Osthorden.

Was geht das uns an? Ganz einfach, wir bekommen es gar nicht mit (weil wir ja kaum unsere Ärsche bewegen vor lauter Streß im Kopf) dass genau die gleichen Gesetze gerade hier in Europa geschnürt werden. Der Lissabon-Vertrag erlaubt das gleiche wie der Home-Patriot-Act. In England sind dieses Gesetze schon längst beschlossen, in Deutschland zum Teil auch schon, in Österreich gibt es das Polizeisicherungsgesetz. Wer sagt, dass ist ein Blödsinn, der sollte hier seinen Kommentar hinterlassen und mir sagen, wieso er das annimmt. Ich werde ihm das beweisen, dass das kein Blödsinn ist.

Bewegt eure Ärsche, bevor andere eure Ärsche bewegen!

So, und jetzt wollt ihr wissen, warum ich hier den Superdramatischen markiere? Ganz einfach, weil ich der Meinung bin, dass euer Hirn nicht mehr wirklich funktioniert. Ihr glaubt zwar, dass ihr ganz klug seid, aber Ihr seid toter als tot. Das sag ich euch. Ihr seid emotional verkümmert! Ich vermisse etwas ganz Wichtiges bei euch. Empörung. Über alles wisst ihr Bescheid, zu jedem Scheiß könnt Ihr einen Satz beitragen - Ich sehe wenig von euch. Ich sehe euch tot und töter werdend. Paralysiert von der aktuellen Situation. Habt Ihr schon euer Wochenende geplant? Was steht an?

Ruhe ist die erste Bürgerpflicht! Ihr setzt Bismarks Forderung Ein zu Eins um. Brav, so soll es sein!

Was muss man tun um eure Ärsche in Bewegung zu bekommen? Essensentzug bis auf täglich 700 Kalorien? Könnt ihr haben! Aber dazu braucht ihr mich nicht, das kommt sowieso! 700 Kalorien pro Tag tun weh, dass kann ich euch sagen, ich habe es schon erlebt. Aber nicht lange genug um einen langfristigen Schaden davonzutragen, es waren nur wenige Tage. Aber ich habe es erlebt. Das ist dann nicht einfach Hunger, das vernebelt die Sinne.

Wenn es länger passiert, macht es euch dann zu jemanden, den ihr euch heute nicht im Traum vorstellen könnt. Und andere um euch herum werden sein, wie Ihr es euch nicht vorstellen könnt. Schon mal überlegt was passiert, wenn rund um euch herum die ersten Leute zu plündern beginnen? Die Ersten, um an die verbliebenen Konserven und Reisvorräte in den Geschäften zu kommen, danach diejenigen, die schon immer einen neuen Fernseher haben wollten! Das Haupttransportmittel wird das Supermarkt-Einkaufswagerl, mit dem kann man alles abtransportieren.

Schon einmal überlegt, wie Ihr selbst mit so einer Situation umgeht? Werdet Ihr euch an Bürgerwehren beteiligen um den Einmarsch von plündernden Horden in eure Straße zu verhindern? Nein, sicher nicht, dazu ruft man die Polizei.

Bleibt in euren Häusern, antwortet höflich auf Aufforderungen Anderer, aktiv zu werden. Wartet ab. Entwickelt ja keine eigenen Ideen, vermeidet, dass Ihr je in die Lage kommt, empört zu sein. Empört euch erst, wenn es soweit ist. Denn, ihr habt ja nicht gewusst, dass es einmal eine Situation kommen könnte, die es Wert ist, ein paar Emotionen zu riskieren. Wenn es dann so weit ist, dann werdet ihr empört sein.

Nur, es wird zu spät sein und ihr werdet dann gegenüber den falschen Leuten eure Empörung ausdrücken.

Ich meine: Empörung! Jetzt und nicht morgen. Nicht allein im Kammerl, nein, geht hinaus. Sagt es allen, die ihr kennt. Hört auf zu überlegen, ob es vielleicht gerade nicht passt. Es wird nie passen! Macht es euch klar! Es wird nie passen. Probleme kommen immer zur Unzeit. Und macht endlich euer Maul auf!

Fordert es von anderen ein, so wie ich es einfordere! Verlangt von anderen ihre Stellungnahme. Keine Lippenbekenntnisse, sondern fragt sie, was sie gedenken zu tun, was sie schon gemacht haben. Und fragt sie, warum sie das, was sie gedenken zu tun, noch nicht längst erledigt haben. Lasst die Herrschenden erzittern, solange ihr sie noch trefft.

Ooops, das stammt nicht von mir, das ist von Biermann mit einem Schuss Tucholsky. Aber das Folgende ist von Brecht:

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.

Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?

Es ist wahr: Ich verdiene nur noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)

Man sagt mir: Iss und trink du! Sei froh, dass du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdursteten fehlt?
Und doch esse und trinke ich.

Ich wäre gerne auch weise.
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Swoboda sagt die Wahrheit.. darf er das?


Standard-Chat mit Hannes Swoboda am 15. Oktober. Auffallend ist, dass die meisten Fragen, die auch beantwortet wurden, offenbar direkt aus der SPÖ-Parteizentrale kommen. Aber dann kam dieses:
Thomas Höbelt: 2 Billionen Euro für die Rettung des Bankensystems ? Wenn das Geld vorhanden ist, warum hat man es nicht längst in soziales oder Umwelt investiert, wenn nicht, ist es nicht ein betrügerischer Blankoscheck ?

Hannes Swoboda: Leider war es notwendig, diese Garantien zu geben, aber erstens ist dieses Geld ja nicht vorhanden und zweitens würde es, wenn es eingefordert werden würde zu einer echten Wirtschaftskatastrophe kommen. Aber die mit dieser Summe verbundenen Signale der Sicherheit waren notwendig. Aber grundlegende Reformen des Finanzsektors müssen folgen und Ähnliches zu vermeiden.

Haben wir es somit nicht schwarz auf weiß, dass das Ganze nur ein Fake ist und die Regierungen niemals auch nur annähernd in der Lage sind, diese Summen aufzubringen? Weder ist klar von wem - und wenn auch - wenn es stattfinden sollte, dann ist die echte Wirtschaftskatastrophe da. Und man kann davon ausgehen, dass Swoboda hier nicht aus dem Kaffeesud gelesen hat.

Aber eines ist offenbar vorgezeichnet: Falls es tatsächlich stattfindet, dass diese Garantien eingefordert werden, dann ist nicht die Regierung schuld, wenn es zum endgültigen Zusammenbruch kommt, nein, es sind nun wirklich die Banken selbst. Denn, hätten sie die Garantien nicht eingefordert, wäre das ganze System noch intakt. Logisch, oder?

Der gesamte Chat ist hier abrufbar.

Bildquelle: Wikipedia

Montag, 13. Oktober 2008

Lasst den Idioten doch ihr Spielzeug...

Ein beispielhaftes Paket wurde geschnürt. Sind es 400, sind es 500 oder doch ein paar Milliarden Euro mehr, welche auf den Markt geworfen werden. Es ist doch völlig egal.

Heute ist der Tag, an dem sich die Politiker feiern. Sie haben es geschafft was zuvor noch niemand geschafft hat, sie haben das Volk davon überzeugt, dass man mit einem Schlag mehr als drei Mal das deutsche BIP versprechen kann. Und die Zeitungen sind voll des Lobes darüber. Versprochen wird es Banken, damit sie sich mit neuem Spielgeld eindecken können. Nun gut, ich will ja nicht argwöhnisch erscheinen, ein paar Milliarden für dringende Kredite für Unternehmen sind auch dabei. Wobei es überhaupt nicht sicher ist, wie sie dazu kommen können.

Wahrscheinlich wird es nicht so sein, dass die Firmeneigentümer am Reichstagsgebäude vorfahren und das Geld dann kofferweise einpacken können. Gegen Beleg. Danke, lb. Reichstag. Es ist überhaupt nicht klar, wie das funktionieren soll. Aber egal. Tonnenweise Geld. Fast schon ein Platzregen.

Anderen Ortes passiert völlig was anderes. An den Börsen werden gerade die Börsianer verarscht. Sie belohnen die Politiker für einen Tag - und wahrscheinlich nicht einmal einen ganzen Tag - dafür, dass sie so brav waren. Zuvor hatten sie die Börsen in den Keller geschickt um zu zeigen, wer tatsächlich das Sagen hat.

Aber der Kampf geht auf einem anderen Schlachtfeld weiter. Ein paar Scharmützelchen hier, ein paar da - aber in einigen Bereichen bleibt es ruhig.

Die französische, englische und teilweise die amerikanische Börsenlandschaft bleibt ruhig. Da, wo die Österreicher, die Deutschen, Spanier und Italiener mit Sektlaune feiern (ohne zu wissen was, denn Analyse war Börsianern nie ein wirkliches Anliegen), so bleiben andere Bereiche ruhig. Und am allerruhigsten bleibt JP MORGAN CHASE COMPANY. Hier wird kaum gehandelt, hier ist es ruhig. Gespannte Ruhe.

Andere hüpfen Freudenhüpfer, 10, 20, 30, ja bis zu 50% steigen die Kurse. Alle sind begeistert. Keiner formuliert die Wahrheiten. Diese 50% sind die 5% von vergangener Woche, so tief sind die Kurse bereits. Hier wird mit Pennystocks gearbeitet.

JP MORGAN CHASE COMPANY bleibt ruhig.

Und die Englische Börse auch. So wie ehemals Nathan Mayer Rothschild (1777–1836) nach der Schlacht von Waterloo schnell, aber für alle sichtbar, alle seine Wellington-Aktien verkauft hat, bei hohem Kurs, als noch keiner wusste, dass Napoleon die Schlacht verloren hat. Ein Bankenrun war die Folge, die Aktien fielen ins Bodenlose und N. M. Rothschild kaufte dann die Pennystocks mit einem Schlag alle auf. Das ist die Grundlage dessen, auf das man heute achten sollte.

JP MORGAN CHASE COMPANY bleibt ruhig.

Es werden nur wenige, wenn überhaupt, übrigbleiben. JP Morgan Stanley wird einer der größten dabei sein. All diejenigen, deren Kurse heute vor Freude Luftsprünge gemacht haben, die werden untergehen. Möglicherweise noch diese Woche, aber mit Sicherheit noch dieses Jahr.

Schaut auf die, wo es ruhig bleibt. Und schaut auf die, denen die FED gehört. Das sind die Player die übrigbleiben. Und Bush ist noch lange Präsident der Vereinigten Staaten.

Was ist die ISDA?

Nie gehört? Kein Wunder!

Die ISDA ist die, nach ihrer Eigeneinschätzung, größte Organisation am Markt der Finanzderivate:
ISDA is the largest global financial trade association, by number of member firms. ISDA was chartered in 1985, and today has over 850 member institutions from 56 countries on six continents.

Na ja, um Größe zu beweisen erfindet man auch schon mal gerne einen Kontinent dazu. Wahrscheinlich ist das die terra incognita, der Ort, an den sich die Gewinner aller Finanzkrisen und globalen Katastrophen zurückziehen und gezogen haben, nachdem alles durch sie wieder einmal in Schutt und Asche versetzt wurde.

Aber die ISDA ist auch die Organisation, welche eine feine Statistik aufführt, wieviele dieser sogenannten Finanzderivate gerade am Laufen sind. Und zwar in Zahlen. Es gibt keinen Grund, diese Zahlen zu bezweifeln. Im Gegenteil, sie müssten jetzt sogar untertrieben sein. Aber es wird schon stimmen, denn schließlich brüsten sie sich ja damit, die Lobby einer Finanzindustrie gigantischen Ausmaßes zu sein.

Nach deren Statistik sind im ersten halben Jahr 2008 folgende Werte im Umlauf - um es verständlicher zu sagen: Verbindlichkeiten und Forderungen:

An Zinsderivaten:

464.694.950.000.000,00 Dollar, ich schreibs mal kurz, es sind:
464,7 Billionen Dollar.

An Credit default swaps (CDS):

54.611.820.000.000 Dollar, auch hier die Kurzfassung, es sind:
54,6 Billionen Dollar.

und dazu noch Aktienderivate:

11.880.130.000.000 Dollar. Das sind knapp 12 Billionen Dollar.

Alles zusammen sind hier Wetten mit einer Größenordnung von insgesamt 531,3 Billionen Dollar im Umlauf.

Das hat nichts mit Realwirtschaft zu tun, das sind nur Wetten. Wetten, welche von hochangesehenen, und vor allem hochdotierten Bankern gemacht wurden und werden. In der Hoffnung, mit geliehenem Geld über, auch Bankern völlig unverständliche Wege, zu einem bestimmten Zeitpunkt ein bestimmtes Ergebnis zu bekommen. Gewinn, Profit, wie immer man das ausdrücken will. Nur, wo es Gewinne geben kann, da kann man auch verlieren. Und zwar gewaltig.

Noch vor zehn Jahren lag die Gesamtsumme dieser Wetten bei 40 Billionen Dollar, auch das eine Summe, die fast unüberschaubar ist.

Die Einsätze der Akteure waren minimal. Um solche Wetten abzuschließen, brauchte man gerade einmal 10% des Wetteinsatze auf den Tisch zu legen. Den Rest konnte man dann ausleihen, es reichte, wenn man 10% seiner Spielsumme tatsächlich hat. Dagegen ist jedes Casino ein absolut ehrlicher Betrieb. Dort darf man nur mit dem spielen, was man auf den Tisch legen konnte.

Aber was passiert, wenn nun so eine Wette schief geht, wer kommt nun für den Verlust der 90% geliehenen Geldes auf? Die Sparer, um es einmal ganz einfach zu formulieren.

Das Ergebnis dieser Wetten sieht man. Aktien, welche als Sicherheiten eingesetzt wurden in diesem Spiel, werden auf den Markt geworfen. Und zwar ohne jegliche Überlegung, hauptsache, man bekommt noch ein paar Dollar am Markt.

Damit sinken auch dramatisch die Kurse der Aktiengesellschaften. Und damit sinkt auch der Wert des Einsatzes der gutgläubigen Aktieninhaber, welche jahrelang von den Banken bombardiert wurden, doch ihr sauer verdientes Geld in Aktien und sonstiges windiges Zeugs an zulegen. Schließlich bekommen sie dann ja über die Fonds, die das alles schön und völlig undurchsichtig verpackt haben, ein paar Prozent mehr im Jahr. Und damit wurden auch Altersversorgungen in noch völlig unbekannter Höhe in Europa und noch viel mehr in den USA aufs Spiel gesetzt und zu einem großen Teil bereits völlig aufgelöst.

Um aber diese Summen, die ich gerade beschrieben habe in ein verständliches Licht zu rücken, vergleichen wir doch einmal, wie lange das gesamte Europa mit seinen mehr als 600 Millionen Menschen arbeiten, produzieren und konsumieren muss, bis so eine Summe zustandekommt. Am besten eignet sich dafür das Bruttoinlandsprodukt, das BIP.

Gesamteuropa hat ein BIP von jährlich 13,4 Mrd Dollar. Viel Geld, damit ist ein einigermaßen intaktes Staatensystem aufgebaut worden und kann damit erhalten werden. Und Europa ist, gemessen daran, was auf den einzelnen davon abfällt, die reichste Region in dieser Welt.

Was haben nun diese windigen, man muß schon sagen verbrecherischen Banker hier am Laufen mit ihren Wetten?

Es sind 531,3 Billionen US-Dollar. Dafür muss Europa mehr als 36 Jahre arbeiten, produzieren und konsumieren. 36 Jahre? Nur Europa?

Weltweit liegt das BIP nach Zahlen aus 2004 bei 40.960 Mrd. US-Dollar. Immerhin, die gesamte Welt muß, um diesen Crash abzufangen, nur 13 Jahre arbeiten, produzieren und konsumieren. Wenn man das milchmädchenrechnungsartig so auflistet. Was natürlich jedem einsichtig ist, dass das so ja gar nicht geht.

Und was machen diese Politiker in Europa und den USA? Sie wollen diesen Karren im Dreck, von dem sie vor einer Woche alle noch gar keine Ahnung hatten wie sie sagten (obwohl zB das oben beschriebene Dokument seit Jahren im Internet verfügbar ist), nun mit einer Summe von insgesamt 2 Billionen Dollar retten. Zwei Billionen Dollar, die niemand hat, aber jedem versprochen wird.

Bitte habt Vertrauen! Ich höre seit zwei Wochen nur mehr diesen Appell. Habt Vertrauen, Ihr Geld ist sicher.

Nix ist sicher. Der Crash kommt noch dieses Jahr. Und dann: Schöne Weihnachten.

Samstag, 11. Oktober 2008

Haider ist tot. Das ist nichts besonderes, gemessen am Üblichen, was auf Straßen so passiert.

Wenn man mit einem Auto an einem Straßenstück, an dem man 50 km/h fahren darf, mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug verliert, dann ist man tot.

Ob das nun, wie in diesem Fall, mit einem Phaeton um 120.000 Euro unterwegs ist oder mit einem Kleinwagen, das Ergebnis ist das gleiche. Der Kleinwagen wäre auch dann nicht so kaputt, wenn er mit 50 km/h gefahren wäre, so wie der Phaeton aussieht muss Haider mit mindesten 120 km/h gefahren sein. An sich sollte ein Landeshauptmann wissen, wie schnell man fahren darf, wenn man kurz vor einem kritischen Straßenstück ist und dort die Geschwindigkeit mit 50km/h festgeschrieben ist.
Update: Meine Einschätzung war völlig richtig, der Tacho blieb bei 142km/h stehen. Wie sonst könnte eine Luxuslimousine so zerlegt sein. Aber auch das erklärt nicht den Unfall, an so einer Stelle sind auch 150km/h kein wirkliches Problem, die Straße war einigermaßen trocken. Ich tippe auf Alkoholisierung. Eine Frage bleibt offen: Wieso ist der Wagen auf der linken Seite so zerstört, wenn er nach rechts ausgebrochen ist und danach wieder auf die Straße zurückgeschleudert wurde? Das Überschlagen reißt keine Türen heraus.
Interessanterweise ist das kein Thema in den Nachrichten. Aber Krokodilstränen werden geweint. Sogar die Grünen finden es ganz bedauernswert dass er nun kein Landeshauptmann mehr ist. Oder so ähnlich. Aber welchen klaren Worte erwartet man sich denn von Grünen?

Er war ein großer Staatsmann, wird heute allerorts geschrieben, Negativmeinungen werden gelöscht, Kritiker werden unflätig beschimpft.

Übrig bleibt: Haider war als Staatsmann - der er nie wirklich war, denn Kärnten ist nicht einmal eine Bananenrepublik - eine absolute Katastrophe. Er ist derjenige, der es ermöglicht hat, dass die ganze braune Brut in Österreich wieder hoffähig gemacht wurde. Er hat Dreck am Stecken, wie kaum ein anderer Politiker vor ihm in dieser Republik - Tirol ausgenommen.

Haider war kein Staatsmann, Haider war ein intelligenter Populist dessen Vermächtnis im Grunde genommen nichts anderes ist als ein Land zu hinterlassen, dessen Tafelsilber verkauft wurde, in dem es eine Freunderlwirtschaft der schlimmsten Art gegeben hat und der einen Verschuldungsgrad der öffentlichen Hand zurückgelassen hat, der einzigartig ist.

Kärnten wird bei der nächsten Wahl anders wählen. Und das ist gut so. Ihm auch nur eine Träne nachzuweinen ist völlig unnötig.

Update: Wie ich schon geschrieben habe, Haider hatte 1,8 Promille Alkohol im Blut. Tja, dumm gelaufen! Man kann nur sagen, sein Unfalltod ist Glück für die anderen, denn es hätte ja für andere Verkehrsteilnehmer schlimm ausgehen können.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

316.000 Einwohner hat Island

und die sollen nun 120 Mrd Euro bezahlen, denn ihre drei größten Banken haben gerade einen Schaden in dieser Größenordnung angerichtet. Zumindest 120Mrd. sind zur Zeit bekannt, aber, wie die Erfahrung zeigt war man nicht zimperlich, noch 50 oder 70 Mrd. zusätzlich draufzupacken, wenn es darum geht, dass vielleicht die Wahrheit ans Licht kommt.

Bezahlen dafür, dass ein paar verrückt und größenwahnsinnig gewordene Banker sich einbildeten, auf dem internationalen Parkett ganz groß mitzuspielen.

Und - das ist natürlich auch ganz wichtig, unterstützt haben diese Aktionen auch die internationalen Ratingagenturen Moodys und S&P. A+, so gut wurden diese Banken bewertet. Nun ja, wenn man lange genug spart? Das macht gerade einmal 384.615 Euro für jeden Einwohner. Ob Säugling oder Greis.

Aber wie? Wahrscheinlich so, dass jeder einen Kredit bei einer Bank aufnimmt (SCNR), und den mit entsprechenden, zeitgemäßen Zinsen (zur Zeit wären 8 % günstig) im Laufe von 15 Jahren zurückzahlt.

Ein gutes Geschäft, würde ich einmal sagen! Der Staat würde außerordentlich gut daran verdienen (Kreditsteuer, 0,8% - macht 960.000.000 Mio Euro, Gesetz ist Gesetz!), dazu kommen natürlich üppige Provisionen von zumindest 3% (3,6 Mrd.) - keine Bank kann das kostenlos machen, so ein Formular auszufüllen ist schon ein Riesenaufwand!)

Schließlich muss ja auch eine umfangreiche Bonitätsprüfung für jede einzelne Person durchgeführt werden. Denn welche Bank vergibt denn Kredite an eine Person, welche nicht zuvor bis zur Schamgrenze durchleuchtet wird, um eventuell ein paar tausend Euro für eine Hausreparatur zu bekommen.

Wenn das nun erledigt ist, dann können wir uns ja ausrechnen, wieviel jede dieser Personen - denn wer sonst als Personen, sprich Staatsbürger haften und zahlen müssen, wenn der Staat sagt, er garantiert und verstaatlicht diese Banken. Aktiva wie Passiva, bei einer Übernahme kann man sich das nicht aussuchen, schon gar nicht ein Staat.

Und nun können wir uns es ja einmal durchrechnen, was das für jede dieser Personen - sprich Staatsbürger - kostet, wenn hier 120 Mrd. Schulden vom Staat übernommen wird.

384.615 Euro, zuzüglich 0,8% Kreditsteuer sind 387.691,92 Euro. Laufzeit 15 Jahre, Verzinsung 8% (die Zeiten sind hart) erfordert eine monatliche Rückzahlung von 6832,35 Euro. Für jeden Bürger!

Wenn man davon ausgeht, dass zusätzlich ja auch die Staatsverschuldung von Island auch nicht gerade gering ist, die sich dadurch ergebende laufende Steuerbelastung ziemlich hoch ist - dann muss man sich fragen:

Ist Island, welches um 50.000 Einwohner weniger hat als Bielefeld, nicht ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man nur einen Taschenrechner benötigt um festzustellen, dass all das nicht mehr möglich ist?

Es gibt nur eines: Alle Banken fallen lassen, egal wie groß das Gejammere ist, dann kann der Staat diese aus der Konkursmasse um genau das herauskaufen, was diese Banken tatsächlich wert sind, und einfach neu beginnen.

Aber wenn das gesamte System dann unter den gleichen Prämissen wieder so begonnen wird, welche genau das überhaupt hervorgerufen hat, dann kann dieses Spiel in 20 Jahren wieder genauso wie jetzt gespielt werden.

Verstaatlichung der Notenbanken, der Staat schöpft Geld und zwar zinsfrei, keine Zentralbanken in privater Hand, damit muss sich kein Staat mit Geld auf Kreditbasis eindecken. Steuerung des Währungssystems über Kredite, und zwar nur mit dem Zinssatz, welcher die Kosten für die Schöpfung und Vergabe deckt. Und vor allem: damit ist auch ein Ende des Mindestreservesystems vorausgesetzt.

Und was ich noch gerne hätte: bedingungslose Enteignung derer, die das ganze Schlamassel angerichtet haben. Ich möchte diese Kerle im Gefängnis sehen! Und die Knechte, die das politisch mitverantwortet haben, gleich auch dazu.