Donnerstag, 8. Mai 2008

Spiegel-Frauen: Sie sind das Letzte! Gehen Sie Putzen!

Wenn Julia Jüttner, Nadia-Maria Chaar und Antje Blinda glauben, sie müssen sich journalistisch betätigen, dann empfehle ich folgendes:
Suchen Sie sich einen Mann der sie heiratet und ihnen die Mitwohnerschaft in einem Haus oder in einer Wohnung finanziert. Ihr Bewegungsraum sollte zwischen Schlafzimmer und Küche sein, damit Sie rasch gefunden werden, falls Sie einmal abgängig sein sollten.
Denn, Journalistinnen sind Sie keine und sie werden es auch niemals sein.

Der Spiegel, die Inkarnation besten Journalismus, der Retter der journalistischen Ehre. so ähnlich hatte ich ihn noch vor 40 Jahren in Erinnerung. Das mahnende, linksliberale Gewissen der Nation. Das große Gegengewicht zu journalistischen Bösewichten wie der Bildzeitung, oder kleinkarierten Großformaten wie der FAZ.

Aber wie stellt sich das heute dar? Der Spiegel ist inzwischen das Letzte, was ich mir je kaufen würde. Hätte ich nicht die Online-Ausgabe, er ginge mir völlig am Arsch vorbei.

Von den zynischen Beiträgen von Henryk M. Broder abgesehen, dessen einzige Aufgabe darin besteht, den Rest der Welt in Geiselhaft zu nehmen, wenn jemand auch nur einen Mucks von sich gibt, die Israelische Regierung für die Einrichtung der Gettos nach nationalsozialistischem Muster kritisieren zu wollen. Seine Antisemitismuskeule kommt, noch bevor man den Satz zu Ende gesprochen hat.

Aber was geschah so in letzter Zeit? Ach ja, Österreich. Da ja Österreich bekanntermaßen nicht muslimisch ist, wird in Ausgabe 19/2008 der Himmel nicht schwarz eingefärbt, sondern darf blau bleiben. In jedem Verfahren in Deutschland, welches noch nicht abgeschlossen ist und wo die Bild-Zeitung den vollen Namen des möglichen Täters oder der Täterin nennt, ist es der Spiegel, der dann über die Bildzeitung schimpft. Aber was macht der Spiegel? Konsequent wird der mögliche Täter bei vollem Namen genannt, für den trotz überwältigender Schuldbeweise trotzdem noch die Unschuldsvermutung gilt. Das gilt natürlich auch für die Opfer. Jedes der Kinder - egal wie alt - aber auch die Ehefrau wird mit vollem Namen genannt. Darum wollen auch wir hier die sogenannte „Journalistin“ beim vollen Namen nennen, die eifrig dort wühlt, wo man nichts findet und dort trotzdem etwas findet, wo nichts gefunden werden kann. Und wenn man nichts findet, dann erfindet man halt etwas:

Julia Jüttner, Nadia-Maria Chaar und Antje Blinda, das sind die Namen, die man, wenn man noch etwas journalistischen Anstand erwartet, am besten gleich vergessen sollte. Deutlich besser ist jedoch Marion Kraske, die offenbar zugunsten der zuvor Genannten abgezogen wurde, da sie offenbar nicht bereit war, sich auf die Ebene von schlimmster Schmuddelschreiberei zu begeben.

Trotzdem möchte ich hier das Spiegel-Amstetten-Inzest-Panoptikum von weniger als einer Woche (!) darlegen, einen Tag bevor die gedruckte Ausgabe mit dem Titel:
Das Böse nebenan
Wenn Menschen unmenschlich werden: Das monströse Doppelleben des Josef Fritzl
Hier nun die Online-Artikel der vergangenen 5 Tage, chronologisch absteigend, in den letzten 20 Artikeln wurden die Namen voll ausgeschrieben:

FRITZLS GESTÄNDNIS: "Ich hatte die Tat jahrelang geplant"

JOSEF FRITZL: "Ich wusste, dass es nicht richtig ist"

GEFÄNGNIS ST. PÖLTEN: Josef Fritzl verzichtet auf Hofgang

SCHWÄGERIN DES INZEST-TÄTERS:"Er hat die Kinder gedrillt"

AMSTETTENER INZESTFALL: Verteidiger will Haftstrafe für Fritzl verhindern

Fritzl vergewaltigte seine Tochter vor den Augen ihrer Kinder

Hetzjagd auf die Opfer des Josef Fritzl

BELEGT: Sextäter Fritzl fiel Behörden bereits vor Jahrzehnten auf

INZEST-OPFER ELISABETH FRITZL: "Das ist Gehirnwäsche - Widerstand ist da undenkbar"

FRITZL UND DIE FOLGEN: Sexualdelikte sollen später verjähren

JOSEF FRITZL UND SEIN VERTEIDIGER: "Es gibt für jedes Täterverhalten eine Erklärung"

FALL JOSEF FRITZL: Der mysteriöse zweite Mann

INZEST IN AMSTETTEN: "Drüber geredet hat man halt nicht"

INZEST-TÄTER FRITZL: Der dünne Lack der Zivilisation

FALL JOSEF FRITZL: "Ich hab' es eigentlich gut gemeint"

FALL AMSTETTEN: Opfervertreter fordern unbegrenzte Speicherung von Sexualstraftaten

JOSEF FRITZL: "Solche Menschen leben in einem eigenen Universum"

ÖSTERREICHS IMAGE: "Jack the Ripper hat Großbritannien auch nicht geschadet"

DRAMA VON AMSTETTEN: Polizei untersucht Bunkersystem von Josef Fritzl - Familie findet zurück ins Leben

AMSTETTEN-PARALLELE: Französin erlitt ähnliches Schicksal wie Elisabeth Fritzl

JOSEF FRITZL: Polizei überprüft Verbindung zu Sexualmord

DIE GESICHTER DES JOSEF FRITZL: Der Feierabend-Tyrann

DRAMA VON AMSTETTEN: Kinder von Josef F. erleben Freiheit als Schock


Bis hierher wurde der Name immer abgekürzt. (Josef F., Elisabeth F.)


FALL AMSTETTEN: Ermittler suchen nach möglichen Komplizen von Josef Fritzl

FALL AMSTETTEN: Wie Kerker-Opfer innerlich sterben

JOSEF F. IM GEFÄNGNIS:"Ernst, betroffen, emotional gebrochen"

FALL JOSEF F.: Zeitungen berichten von Vorstrafe wegen Sexualdelikt

FALL AMSTETTEN:Inzest-Opfern droht Dauerbelagerung

INZEST IN AMSTETTEN: Josef F. - Sklavenhalter im Kleinbürgeridyll

INZEST-VERBRECHER JOSEF F.:"Er hat alle getäuscht"

INZEST-FALL AMSTETTEN: Josef F. legt volles Geständnis ab

INZEST-FALL AMSTETTEN: Josef F. bricht sein Schweigen

INZESTFALL IN ÖSTERREICH:Verschollen im väterlichen Verlies (namentlich von Marion Kraske, die NICHT die Opfer und den Täter mit vollem Namen nennt! Aber das war möglicherweise auch ihr letzter Beitrag für das Schmuddelblatt!)

INZESTFALL AMSTETTEN: "Das waren immer so nette Leut!'"

INZESTTRAGÖDIE IN ÖSTERREICH:Das Martyrium der Elisabeth F.24

JAHRE IM KELLERVERLIES:"Sucht mich nicht, es wäre zwecklos"

Dass zur selben Zeit ein ähnliches Drama in Frankreich stattfand, das war Spiegel-Online gerade mal einen Artikel wert, aber auch diesen nur im Zusammenhang mit den Ereignissen von Amstetten. Offenbar ist die französische Justiz hier klarer darin, was Opfer- und Täterdarstellung betrifft.

Auch eine Schande für Österreich und ihrer Justizministerin, aber auch dem Innenminister. Sie haben es verabsäumt, ein Betretungsverbot für ganz Amstetten zu erlassen. Das wäre man erstens den Opfern schuldig gewesen, aber auch den Leuten, die in Amstetten leben und mit der Sache überhaupt nichts zu tun haben. Und nun als perverse Mittäter dargestellt werden.

1 Kommentar:

moslaemm hat gesagt…

Die Julia?
Hier gibt's ein Interview mit ihr nachzulesen:
http://moslaemm.blogspot.com/2010/07/julia-juttner-die-friedrichsen-ist-eine.html