Dienstag, 25. März 2008

Krieg gegen den Iran?

Durchaus möglich - aber nur unter der Voraussetzung, dass dieser - so wie der Krieg gegen den Irak - von Ländern finanziert werden kann, die selbst gerade in eine Rezession schlittern.

Als 1939 England dem Dritten Reich den Krieg erklärte, war es aufgrund mangelnder Reserven finanziell nicht in der Lage, diesen Krieg länger als 3 Monate zu führen. Durch massive Kreditaufnahme in den USA konnte dieses Problem beseitigt werden und führte in Folge zu dieser weltweiten Vormachtstellung der USA. Aus diesen Abhängigkeiten hat sich Europa bis heute nicht erholt.

Den Krieg mit dem Irak finanzierte sich die USA mit Krediten. Die Gläubiger der USA sind heute der arabische Raum, Japan und vor allem China. Sogar Vietnam hält große Mengen an US-Schatzbriefen. Anders hätte es seine Waren in den USA nicht absetzen können.

Die USA mussten nur Geld drucken, und dieses in einen völlig überhitzten Kreditmarkt pumpen. Nun ist diese Zeit aber vorbei. Denn wenn die Nachfrage nach Gütern aus dem Konsumbereich mangels Geld (die Zeiten sind vorbei, da man sein eigenes Haus als Geldausgabeautomat verwenden konnte) und vor allem durch einen schwachen Dollar einbricht, dann kann auch die US-Wirtschaft sich einen Krieg mit dem Iran nicht leisten. Und die US-Wirtschaft konnte sich im Grunde genommen schon seit dem Vietnam-Krieg keinen Krieg selbst mehr finanzieren.

Die USA sitzt zur Zeit auf einem sehr kurzen Ast. Und den ist sie noch bereit, sich selbst abzusägen. In New Yorks Geschäften wird der Euro schon zum Tagespreis abgerechnet. Manche Geschäfte nehmen nur mehr Euro, weil die Nachfrage nach bestimmten Gütern (Antiquitäten) nur mehr von europäischen Touristen vorhanden ist.

Die Stadt New York wird alleine in den nächsten Monaten mindestens 100.000 Arbeitsplätze durch die massiven Entlassungen im Finanzbereich verlieren. Eine Katastrophe deshalb, weil 27% des Steueraufkommens dieser Stadt nur aus den Jobs von der Wallstreet kommen.

Und dass dem Dollar nicht mehr vertraut wird, sieht man an den Wechselstuben in Amsterdam, welche die Annahme von US-Dollar verweigern, wie der Spiegel schreibt. Unser Geld ist nichts mehr wert, bringt es eine amerikanische Touristin auf den Punkt.

Wer soll dann noch diesen, so sehnlichst vom Weißen Haus herbeigesehnten Krieg mit Iran finanzieren? Wohl keiner, würde ich sagen, eher werden die Länder, die hohe Dollarwerte halten, diese versuchen in Euro umzuwechseln oder so viele Firmen und Bankenanteile wie möglich noch zu sichern. Anders bekommen sie ihr demnächst wertloses Geld nicht mehr los. Denn die Amerikaner verweigern den Chinesen ja beharrlich, sich in ihre Industrien einzukaufen.

Fragt sich nur noch, wie lange diese Arroganz noch anhält!

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